Liebe Brüder und Schwestern,
auf unserem Weg der Reflexion über das Gebet Jesu, wie es in den Evangelien dargestellt wird, möchte ich heute über einen besonders feierlichen Augenblick nachsinnen: über sein Gebet während des Letzten Abendmahls.
Der zeitliche und emotionale Hintergrund des Gastmahls, bei dem Christus von seinen Freunden Abschied nimmt, ist von seinem bevorstehenden Tod geprägt, den er bereits nahe spürt. Lange Zeit zuvor hatte Jesus angefangen, von seiner Passion zu sprechen und dabei versucht, auch seine Jünger mehr und mehr für seine Sichtweise zu gewinnen. Im Markus-Evangelium heißt es, dass Jesus schon zu Beginn der Reise nach Jerusalem in den fernen Dörfern der Region Caesarea Philippi angefangen hatte „sie zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen“ (Mk 8, 31). Zudem stand das Leben der Menschen in jenen Tagen, als er sich darauf vorbereitete, von den Jüngern Abschied zu nehmen, im Zeichen des anstehenden Paschafestes, das an die Befreiung Israels aus Ägypten erinnert. lesen...