ROM, 10. Januar 2011 (ZENIT.org).- Wir veröffentlichen die Ansprache, die Benedikt XVI. vor dem Angelusgebet am 3. Sonntag nach Weihnachten, dem Hochfest der Taufe des Herrn gehalten hat.
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Liebe Brüder und Schwestern! Heute feiert die Kirche die Taufe des Herrn, das Fest, dass mit dem die liturgischen Zeit von Weihnachten endet. Dieses Geheimnis des Lebens Christi zeigt ganz klar, dass seine Ankunft im Fleische der höchste Akt der Liebe der drei göttlichen Personen ist. Wir können sagen, dass ausgehend von diesem feierlichen Ereignis, das kreative, erlösende und heiligende Handeln der Heiligen Dreifaltigkeit sich zunehmend deutlicher in der öffentliche Sendung Jesu, in seiner Lehre, seinen Wundern, in seinem Leiden, Tod und Auferstehung äußern. Wir lesen im Evangelium nach Matthäus "nachdem Jesus getauft worden war, stieg er aus dem Wasser: und siehe, der Himmel öffnete sich und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: "Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich mein Wohlgefallen" (Mt 3,16-17).
Der Heilige Geist "wohnt" im Sohn, und zeugt von der Gottheit, während die Stimme des Vaters, aus dem Himmel, die Gemeinschaft der Liebe ausdrückt. "Der Abschluss der Taufszene sagt uns, dass Jesus diese wahre ‚Salbung' erhielt, dass Er selbst der Gesalbte der erwartete [Christus] ist" (Jesus von Nazareth, Mailand 2007, 47-48) wie es die Prophezeiung des Jesaja bestätigt "Siehe meinen Knecht, den ich stütze, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat" (Jes 42, 1).
Er ist wirklich der Messias, der Sohn des Allerhöchsten, der aus den Wassern des Jordan steigt, und die Erneuerung im Geist schenkt und allen, die es wünschen, die Möglichkeit schenkt, Kinder Gottes zu werden. Es ist kein Zufall, dass in der Tat für jeden Getauften gilt, dass er durch den christlichen Namen zum Gotteskind wird. Es ist ein untrügliches Zeichen, dass der Heilige Geist diese neue Geburt aus dem Schoß der Kirche wirkt. Der Selige Antonio Rosmini sagte, dass "die Getauften eine geheimnisvolle, aber wirksame Veränderung durchmachen, durch die sie in das übernatürliche Leben erhoben werden, die Kommunikation mit Gott" (Del principio supremo della metodica..., Turin 1857, Nr. 331) All das wurde heute Morgen wieder während der Messe in der Sixtinischen Kapelle, wo ich 21 Babys das Sakrament der Taufe gespendet habe, wahr.
Liebe Freunde, die Taufe ist der Beginn des geistlichen Lebens, das in der Kirche seine Erfüllung findet. Es ist die Sternstunde des Sakramentes, während die Kirche betet und die Gemeinschaft Gott für dies neugeborene Kind betet und die Eltern und Paten bemüht sind, sich dieses neu getauften Christen und seiner Aus- und Weiterbildung anzunehmen. Das ist eine große Verantwortung, die mit diesem großen Geschenk einhergeht! Deshalb möchte ich alle Gläubigen ermutigen, die Schönheit der Taufe wiederzuentdecken und was es bedeutet, zur Familie Gottes zu gehören. So können sie freudig Zeugnis über ihren Glaubens geben, damit dieser gute Früchte und Eintracht schaffe.
Wir bitten dies auf Fürsprache der Allerseligsten Jungfrau Maria, der Hilfe der Christen, der wir alle Eltern anvertrauen, die sich auf die Taufe ihrer Kinder vorbereiten, sowie alle Katecheten. Möge die ganze Gemeinde sich an der Freude der Wiedergeburt im Wasser und Heiligen Geist erfreuen!
[Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Papst mit den folgenden Worten:]
Ein herzliches „Grüß Gott" sage ich den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. Die Kirche feiert heute das Fest der Taufe Jesu. Am Jordan offenbart der Vater seinen geliebten Sohn, der Mensch geworden ist, um durch sein Leiden und Auferstehen die Welt zu erlösen. Durch das Sakrament der Taufe haben wir Teil an der Erlösung und werden zu Kindern Gottes. So gehören wir zu Christi geheimnisvollem Leib, der Kirche, und tragen seine Gnade und sein Leben in uns. Danken wir dem Herrn voll Freude für dieses Geschenk und bekennen wir Christus als den Bruder und Erlöser der Menschen. Gott segne euch alle!
[Aus dem Italienischen übertragen von ZENIT© Copyright 2011 - Libreria Editrice Vaticana]