sexta-feira, 7 de janeiro de 2011

Ven. Pius XII : Das Hochziel des christlichen Lebens besteht im engen und dauernden Anschluß eines jeden Menschen an Gott. Darum ist der Kult, den die Kirche dem Ewigen zollt, und dessen Kernstück vor allem im eucharistischen Opfer und im Empfang der Sakramente besteht, so angeordnet und eingeteilt, daß er im Breviergebet die Stunden des Tages, die Wochen sowie den ganzen Lauf des Jahres umfaßt und Rücksicht nimmt auf alle Zeiten und all die verschiedenen Lagen des menschlichen Lebens.

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 Pius XII
Mediator Dei



III. Breviergebet und Kirchenjahr



321. Das Hochziel des christlichen Lebens besteht im engen und dauernden Anschluß eines jeden Menschen an Gott. Darum ist der Kult, den die Kirche dem Ewigen zollt, und dessen Kernstück vor allem im eucharistischen Opfer und im Empfang der Sakramente besteht, so angeordnet und eingeteilt, daß er im Breviergebet die Stunden des Tages, die Wochen sowie den ganzen Lauf des Jahres umfaßt und Rücksicht nimmt auf alle Zeiten und all die verschiedenen Lagen des menschlichen Lebens.

Da der göttliche Meister das Gesetz aufgestellt hat: Man soll immer beten und nie müde werden132erlahmt die Kirche, treu dieser Ermahnung, nie im Gebet und richtet an uns die Aufforderung des Apostels: Durch ihn (Jesus) wollen wir Gott das Lobopfer darbringen ohne Unterlaß133

322. Das öffentliche und gemeinsame Gebet, das alle vereint zu Gott verrichten, war in der ältesten Zeit auf bestimmte Tage und festgesetzte Stunden beschränkt. Aber nicht nur in größeren Gemeinschaften wurde zu Gott gebetet, sondern auch in den einzelnen Familien, zuweilen im Verein mit Nachbarn und Freunden. Schon bald kam aber in verschiedenen Teilen der christlichen Welt der Brauch auf, besondere Zeiten für das Gebet festzulegen, so z. B. die letzte Stunde des Tages, wenn man bei der Abenddämmerung das Licht anzündete, oder die erste Stunde, wenn die Nacht zu Ende ging, d. h. nach dem Hahnenschrei und bei Sonnenaufgang. Weitere zum Gebet besonders geeignete Zeiten ergaben sich aus der Heiligen Schrift oder aus dem überlieferten Brauchtum der Juden und aus der Gewohnheit des täglichen Lebens. So waren nach der Apostelgeschichte die Jünger Jesu Christi um die dritte Stunde zu gemeinsamem Gebet versammelt, als sie erfüllt wurden vom Heiligen Geist134der Apostelfürst ging vor dem Essen zum Gebet ins Obergemach hinauf, um die sechste Stunde135Petrus und Johannes gingen zum Tempel hinauf zum Gebet der neunten Stunde136Paulus und Silas beteten und lobten Gott um Mitternacht137

Verschiedene dieser Gebetsübungen wurden dann vor allem unter dem Einfluß der Mönche und derer, die sich dem aszetischen Leben widmeten, im Laufe der Zeit immer mehr ausgebaut und allmählich durch kirchliche Bestimmungen auch in die eigentliche Liturgie aufgenommen.

323. So ist denn das sogenannte Stundengebet das Gebet des Mystischen Leibes Christi, das im Namen und zum Frommen aller Christen Gott dargebracht wird, wenn es verrichtet wird von den Priestern und von anderen Dienern der Kirche sowie von Ordensleuten, und zwar im ausdrücklichen Auftrag der Kirche.

324. Eigenart und Wert dieses Gotteslobes ergeben sich aus den Worten, mit denen nach dem Rat der Kirche das Stundengebet beginnen soll, und wo es heißt, daß es „würdig, aufmerksam und andächtig“ zu verrichten sei.

325. Das Wort Gottes hat bei seiner Menschwerdung in dieser irdischen Verbannung jenen Lobgesang eingeführt, der durch alle Ewigkeit in den Höhen des Himmels erklingt. Die ganze Menschheit verbindet er mit sich zur Einheit und läßt sie an diesem göttlichen Lobgesang teilnehmen. Worum wir richtig beten sollen, wissen wir ja nicht, so müssen wir demütig gestehen, aber der Geist selbst bittet für uns mit unaussprechlichem Seufzen138Doch auch Christus selbst fleht durch seinen Geist für uns zum Vater. „Ein größeres Geschenk hätte Gott den Menschen nicht gewähren können ... Es betet (Jesus) für uns als unser Priester, er betet in uns als unser Haupt; zu ihm wird gebetet von uns als zu unserem Gott ... Wir wollen also in ihm unsere eigenen Stimmen erkennen und seine Stimme in uns ... Es wird zu ihm gebetet in seiner Gottesgestalt, er betet in seiner Knechtsgestalt; dort ist es der Schöpfer, hier der Geschaffene, der, ohne Veränderung zu erleiden, die geschaffene Natur annimmt, um sie zu verwandeln und uns mit sich vereint zu einem Menschen, Haupt und Leib“139