quarta-feira, 1 de fevereiro de 2012

Kardinal: Zulassung der alten Messe nur ein erster Schritt





Die Wiederzulassung der alten lateinischen Messe ist nach Ansicht von Kurienkardinal Kurt Koch „nur ein erster Schritt“. Die Zeit für weitere Schritte sei jedoch „derzeit wohl nicht reif“, sagte Koch am Wochenende in Freiburg. Gerade in Deutschland seien liturgische Fragen ideologisch behaftet. Rom könne erst weiter tätig werden, wenn es unter den Katholiken die Bereitschaft gebe, über neue Liturgieformen „im Dienst der Kirche“ nachzudenken. Der Kardinal äußerte sich bei einer Tagung, die sich mit der Theologie Joseph Ratzingers beschäftigte und auch dessen Zeit als Papst Benedikt XVI. einbezog. Im Juli 2007 hatte der Papst verfügt, dass weltweit wieder Messen nach dem tridentinischen Ritus gemäß dem Messbuch von 1962 gefeiert werden dürfen. Das Messbuch von 1970 bleibe aber „die normale Form“ der Eucharistiefeier der römischen Kirche. Koch ist Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Er wandte sich gegen den Vorwurf, wonach Benedikt XVI. in der Liturgiefrage hinter das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) zurückwolle: „Unter diesen Unterstellungen leidet der Papst.“ Im Gegenteil sei es ein Anliegen von Benedikt XVI., bis heute nicht umgesetzte Aussagen des Konzils zur Liturgie aufzugreifen. Allerdings lasse sich nicht alles, was heute liturgische Praxis sei, durch Konzilstexte begründen. So sei beispielsweise nirgends die Rede davon, dass der Priester die Eucharistie den Gottesdienstteilnehmern zugewandt leite, so der Kurienkardinal. Eine Weiterentwicklung von Gottesdienstformen sei für eine innere Erneuerung der Kirche nötig: „Wenn nämlich die Krise des kirchlichen Lebens heute in erster Linie eine Krise der Liturgie ist, dann muss auch eine Erneuerung der Kirche heute mit der Erneuerung der Liturgie ansetzen.“

(kna 29.01.2012 sk)